Mee(h)r Garten

Ausstellung
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Galerie auf der Insel

Rede zur Eröffnung der Ausstellung von Ute Meyer am 10.4.2024 in der Galerie auf der Insel in Thalfingen

Sehr geehrte Damen und Herren,

seien Sie herzlich willkommen zur Eröffnung einer Ausstellung von Ute Meyer aus Flensburg, wobei dies bereits ihre 3. Ausstellung in dieser Galerie ist.

Sie betreten diese Galerie und Sie befinden sich mitten in einer „Gärtnerei des lieben Gottes“ oder, zumindest für Atheisten oder Agnostiker in einem Garten Eden, der aus einem Zusammenwirken von gewachsener Natur und dem gestalterischen Mitwirken des Menschen entstand.

Die Schönheit der Gärten bot dem Menschen dabei an, die Natur von ihren Widrigkeiten abzuspalten sie also als etwas „Schönes“ zu isolieren.

Im Grunde genommen fand hier erstmals eine Abstraktion statt, also im Sinne von abstrahere, von lat. weglassen.

Alle Unbill der Natur findet nicht statt so wie aus den gefunden Röhrenknochen die Musik entstand und der Löwe zum Menschen wurde und der Mensch sich als Löwe darstellte – so ließ sie den Menschen mit der Gefahr umgehen.

Die Natur gibt uns die Pflanzen und die Blumen – und was macht unser Verstand?

Er arrangiert sie! Sagen Sie nun nicht, das Arrangement eines Blumenbildes kommt aus dem Gefühl, es kommt vom Verstand, denn da ist das Wissen z.B. um den „Goldenen Schnitt“ angesiedelt, da ist die Wirkung der Farbkontraste gespeichert, wobei aus dem Gefühl Wissen und aus dem Wissen Gefühl wird.

Vom steinzeitlichen Röhrenknochen, der mit acht Löchern versehen zur Musik verhalf – gehen wir jetzt wieder zum realistischen Blumenstillleben von Ute Meyer.

 

Ist das nicht ein gewaltiger Sprung?

Nein, der bisherigen Rede kurzer Sinn besteht in einem Einkreisen des oft erfahrenen Gegensatzes der Abstrakten und der Gegenständlichen Kunst.

Die Gegenständliche Kunst galt lange als quasi erledigt, obsolet und plötzlich 1974 und jetzt 2024 fährt die Hamburger Kunsthalle mit Gegenständlicher Kunst Publikumsrekorde ein.

Was treibt die Menschen, despektierlich gesagt, die Massen zum Sohn eines Greifswalders Kerzenmachers, einem pantheistischen Kauz und einem großartigen Maler sicherlich der die Natur beileibe nicht so malte wie er sie vorfand, sondern im Angesicht der heraufziehenden industriellen Revolution erhöhte und pantheistisch erklärte.

Aber hier geht es nicht um CDF , es geht um Ute Meyer!

Auch sie lässt sich, so man will, in ihrem künstlerischen Verständnis herleiten und erklären. Warum, weil die Freude an ihren Bildern dadurch noch manifester wird.

Es ist eine immerwährende Schönheit die wir in der und durch die Natur erleben können. Die Farbhiebe als Blumenstängel ranken sich in herrlich kalkulierten Eskapaden und eine einzelne Mohnblume zieht dann den Blick auf sich wie eine Verkehrsampel.

Vieles an Form und Farbe, was wir in der sogenannten gegenstandslosen Kunst oft isoliert goutieren, findet sich bei Ute Meyer leicht zugänglich in der Verbindung von emotionaler, analytischer und kalkulierter Naturerfahrung.

 

Manfred Bittner

Ute Meyer Malerei • Oil Paintings, watercolor • Öl Gemälde, Aquarelle 1
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